Antworten statt reagieren

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Ein Beitrag aus dem FAMILYLIFE-Elternblog «Montagmorgen um 8» von Alexandra Kämpf

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Bei uns wird während der Mahlzeiten immer viel geredet. Ich habe schon vor langer Zeit gelernt, dass es am besten ist, zuzuhören, statt selbst etwas beizutragen, wenn alle von ihrem Erleben erzählen. Mittlerweile kann ich das ganz gut, und einfach zuzuhören hat mich schon oft vor falschen Reaktionen bewahrt. So auch vor ein paar Tagen.

Da ging es um eine Situation, in der eines meiner Kinder meiner Meinung nach eine eher unrühmliche Rolle einnahm. Ich ärgerte mich – und zwar so richtig. So, dass ich mich jedes Mal von neuem ärgerte, als ich in der folgenden Nacht ein paar Mal aufwachte – wobei der schlechte Schlaf nichts damit zu tun hatte.

Am nächsten Morgen wünschte ich mir einen einfachen 3-Schritte-Plan herbei, mit dem sich das Kind im Nu wieder auf die richtige Spur bringen liesse. Auf dem Weg zur Arbeit blätterte ich im Buch «Große Ziele, kleine Schritte” von Philip Mamalakis. Einen 3-Schritte-Plan findet man dort nicht; aber eine weise Regel für all die mehr oder weniger großen Herausforderungen, die man mit den Kindern hat. Sie lautet: Antworten statt reagieren.

Reagieren meint, spontan und unüberlegt zu handeln. Wie reagierst du, wenn deine Kinder streiten? Wirst du wütend oder schimpfst du? Wirst du zum Schiedsrichter im Streit zwischen den beiden? Oder erinnerst du sie an die Regeln, die in eurer Familie gelten? Ich selbst habe als Mutter alle diese Reaktionen gezeigt. Schimpfen und zum Schiedsrichter werden ist offensichtlich nicht optimal. Ein Kind an die Regeln zu erinnern, ist aber auch nur dann angebracht, wenn es diese im Moment wirklich vergessen hat. Reaktionen sind aus einem weiteren Grund nicht ideal. Sie hängen in der Regel von meiner Laune, meinen Gefühlen, Erwartungen und Ängsten ab – ziemlich sicher reagiere ich auf das gleiche Fehlverhalten nicht immer gleich. Erziehung bedeutet sowieso nicht, Probleme schnellstmöglich loszuwerden und zu unterbinden. Das wäre zwar manchmal am einfachsten und würde schnell wieder für Ruhe sorgen.

Antworten bedeutet deshalb vor allem, dass wir uns selbst im Griff haben und unser Kind nicht unüberlegt verletzen und die Beziehung zu ihm beeinträchtigen. Eine Antwort richtet sich nach dem langfristigen Ziel und den Werten, die wir erreichen und vermitteln wollen. Wenn wir antworten, berücksichtigen wir die Person des Kindes und die Gründe hinter dem Fehlverhalten. Normalerweise dauert es eine Weile, bis man weiss, wie man antworten möchte. Das bedeutet jedoch nicht, das Fehlverhalten zu entschuldigen oder nachsichtig zu sein.

Im Idealfall ist unsere Antwort so, dass unser Kind daraus lernen kann. Streit unter Geschwistern, welche Regeln beim Essen oder Einkaufen gelten, das Teilen von Spielsachen, Diskussionen um Ämtchen oder das Aufräumen am Abend, das Chaos vor der Schlafenszeit, Schwierigkeiten in der Schule – überall lohnt es sich, nach einer Antwort zu suchen und die Situation als Lerngelegenheit zu nutzen und nicht mit einer unbedachten Reaktion das Problem aus der Welt zu schaffen.

Das braucht sicherlich Übung, ist aber machbar. Ich habe mir deshalb am nächsten Tag überlegt, wie eine Antwort aussehen könnte. Mir wurde klar, dass Angst zum Fehlverhalten geführt hatte. Anstatt den Finger auf den Fehler zu legen, beschloss ich, das Kind zu lieben (Liebessprachen!) und es mit kleinen Alltagsbeispielen darauf hinzuweisen, dass Gott in der Situation, die ihr Angst macht, begleitet und versorgt. Gleichzeitig machten wir den Wert, den sie verletzt hatte, immer mal wieder zum Thema.

Wie reagierst du auf Fehlverhalten deines Kindes?
Nimm eine typische, häufige Situation und überlege, wie du antworten statt reagieren könntest. Probiere es aus. Wenn sie funktioniert: wunderbar. Wenn nicht: Wie könntest du mit deiner Antwort eine Lerngelegenheit für dein Kind schaffen?

Zum Blogbeitrag: https://www.familylife.ch/antworten-statt-reagieren/

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