Es gibt Lernschritte, für die wir uns freiwillig entscheiden können: einen Tastaturschreibkurs besuchen, Fremdsprachenkenntnisse mit einer gamifizierten Sprachapp verbessern oder nach der Pensionierung Orgelunterricht nehmen. Sehr viel öfter werden uns aber Lernprozesse von aussen aufgezwungen. Immer wieder muss man sich neue Fertigkeiten aneignen oder Dinge auffrischen, die man früher einmal draufhatte. Wer kann wohl die Formel für die Flächenberechnung eines gleichseitigen Dreiecks noch aus dem Effeff herleiten?
Hinzu kommt, dass sich in den letzten Jahren die Welt gefühlt immer schneller dreht und viele Menschen vom eingeforderten Lerntempo überfordert sind. Eine globale Pandemie, das Umgestalten von Arbeitszeiten, -pensen und -rhythmen, Krieg in Europa, Digitalisierung und KI sowie soziale und politische Verschiebungen zwingen nicht nur der Menschheit als Ganzer, sondern auch mir als Individuum Veränderungen auf, die wir mit Methoden, die früher noch funktioniert haben, heute nicht mehr bewältigen können. Die Geschichte der Choluteca-Brücke in Honduras, der 434 Meter langen «bridge of the rising sun», illustriert diesen Umstand auf eindrückliche Weise. Wegen der regional schwierigen Wetterverhältnisse hatte…
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